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e i s s
Architekten
Visueller Design-Research

Eichstätts KI-Oasen

Was passiert, wenn eine KI die Chance bekommt, Eichstätter Plätze nach Wünschen der Bürgerinnen und Bürger zu entsiegeln? Diese Frage stellten sich w e i s s  Architekten und lernten im Rahmen einer acht wöchigen Ausstellung eine eigentrainierbare KI mit Schlagworten der Bevölkerung an, ergänzte um das Konzept „Integration von Stadtbäumen“.

Dazu waren die EichstätterInnen über Flyer, Presse und über die Schaufenster der Ausstellungsräume aufgerufen in einer Umfrage ihre Assoziationen für „Eichstätts versiegelte Plätze 2034“ zu nennen. Über 95 Prozent der über 150 Teilnehmenden brachten ihren Willen zur Veränderung zum Ausdruck und wünschten sich auf einem oder mehreren Plätzen Entsiegelung. Dazu gingen über 200 Einzelideen ein, die direkt an die KI „verfüttert“ wurden. Diese generierte aus diesen Schlagworten fotorealistische Darstellungen der Eichstätter Plätze. 

Doch von Anfang an: Zu Beginn machte Projektmitarbeiter Andreas Dannemann die in den Kinderschuhen befindliche KI mit dem Konzept des „Stadtbaums“ vertraut und lernte ihr über Bild und Text die Eichstätter Plätze. Allen voran initial den Marktplatz, als Dreh- und Angelpunkt Eichstätts und Basis für die erste Ausstellungsreihe. Damit fiel der Startschuss. Zur Interaktion angeregt, durch Bilder in der Presse, den sozialen Medien und eigens erstellten Flyern, die in Eichstätter Lokalen auslagen, wurde die KI-Ausstellung zum Stadtgespräch – was sich direkt auf die Umfrageteilnahmequote auswirkte.

Es folgte – nun nach Wunsch der UmfrageteilnehmerInnen – im ersten Update der Residenzplatz: Diesen wollten knapp 87 Prozent entsiegelt sehen und brachten Ideen von „Hängematten“, über „Beschattung“ bis „insektenfreundlich“ ein.

Im dritten Update zeigte das Büro w e i s s  Architekten nochmal den Marktplatz – und die Entwicklung der eigens für dieses Modell trainierten Eichstätt-KI. Die Ergebnisse verbesserten sich zusätzlich, weil die Projekteilnehmer die Arbeitsweise der KI während es Projektes immer besser kennenlernen und den Input sowie Einlernprozess immer präziser gestalten konnten. Wo diese zu Beginn noch Häuserecken und Details „hinzudichtete“, waren die  Häuser nun eindeutig zuzuordnen, die Bilder detailreich und jetzt ausschließlich durch die Vorgaben der Umfrageteilnehmenden generiert. 

Somit visualisiert die KI eindrucksvoll, was sich in den Köpfen der Umfrageteilnehmenden befindet und schafft kreativen Gestaltungsraum. Ähnlich wie Science-Fiction-Filme Zukunftserwartungen auslösen, regen auch die Bilder der Ausstellung zu Gedankenspielen in der Realität an. 

Deshalb war es besonders wichtig, im Rahmen der Ausstellung keine „Denkverbote“ zu erteilen, sondern frei von Restriktionen zu Visionen „out-of-the-box“ einzuladen. Die KI zeigt sich hier als nützliches Tool, die eigene Erfahrungswelt zu erweitern.

Standort
Eichstätt

Projektjahr
2024

Wie verändern Bäume einen Ort? Der Stadtbaum rückt immer mehr in den Fokus der Stadtplanung. Er erhält in den “KI-Oasen“ einen besonderen Stellenwert.
Andreas Dannemann
Bilder
w e i s s Architekten